Zukunft Hirzi gerettet?

News

Zukunft Hirzi gerettet?

Fuder überladen?

Die Parlamente von Zolli und Buchsi tagten zum ersten Mal zusammen. Wobei 

anzunehmen ist, dass die Delegierten aus Buchsi mit der Haltung einrückten, alles was einen Franken über dem bisherigen Obolus liegt, den Zolli entrichtet, ist ein gutes Geschäft für uns…

Der gemeinsame Auftritt im Saalbau galt dem Schwimmbad Hirzenfeld, ein attraktiver Pluspunkt für beide Gemeinden - keine Frage. Aus der Sicht unserer Nachbarn aber auch ein Unternehmen, das deren Finanzen tief und tiefer in den Abgrund reisst… 

 

Pro Memoria: Der Betrieb der Sport- und Freizeitanlage Hirzenfeld ist hochdefizitär. 

Besonders der Winterbetrieb. Jedes Jahr resultiert ein Verlust von über einer halben Million Franken. Werden die Rückstellungen für Investitionen dazu-gerechnet resultiert gar ein Minus von über 700kFr. Quelle Geschäftsbericht.

 

Naheliegend daher, wenn mit der Nachbargemeinde (Zolli) das Gespräch gesucht und ein gerechterer Lastenausgleich angestrebt wird. Fakt: Buchsi trägt den Betrieb und dessen Lasten praktisch allein, weil eine knappe Mehrheit in Zollikofen damals gegen ein gemeinsames Projekt und Mittragen votierte. Damals als die Anlage gebaut wurde. Zollikofen beteiligt sich seit geraumer Zeit jährlich mit 30'000 Franken, was uns die Benutzung zum Einheimischen-Tarif einträgt, aber zur Linderung des Betriebsdefizits wenig hilft. 

 

Kritische Erfolgspositionen: Um das Projekt einer guten gemeinsamen Zukunft 

des "Hirzi" nicht zu gefährden, hat die EVP-Fraktion schon im Vorspann zu einer behutsamen Vorgehensweise geraten. Vorab, weil wir in Bericht und Antrag einige kritische Erfolgspositionen sichten, die dem Geschäft den Erfolg an der Urne verwehren könnten.

 

Aus diesen Gründen beantragten wir eine Variantenwahl: 

1) ja, zu einem höheren Betriebsbeitrag mit Mitbestimmung (Buchsi und Zolli zahlen je 250kFr jährlich in eine gemeinsame Trägerschaft, Gesellschaftsform offen), aber vor der Abstimmung muss ein Businessplan vorliegen (Plan wie mit dem Geld gewirtschaftet werden soll, wie der Winterbetrieb nachhaltig finanziert werden soll, welche Gemeinden sonst noch daran partizipieren). 

 

2) ja, zu einem massiv höheren Betriebsbeitrag als bisher ohne Mitbestimmung(Zolli zahlt jährlich 160kFr an das Betriebsdefizit & für Investitionen). Fuder überladen? Der GGR lehnte eine Variantenwahl ab (knapp, mit Stichentscheid des Präsidenten) und beantragt dem Souverän von Zollikofen ein ja zu 275'000 Franken jährlich mit Mitbestimmung, ohne Vorlage eines 

Businessplans vor der Abstimmung. Der Betrag versteht sich ohne Investitionen (Höhe ungewiss). 

 

Unsere Haltung bleibt ein ja zum "Hirzi". Indes, ob der Verzicht auf eine Variantenwahl zugunsten der Maxime "alles oder nichts" an der Urne goutiert wird, steht noch dahin, bleibt zu hoffen… 

Roland Stucki