Weniger Freiheit - mehr Staat

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Weniger Freiheit - mehr Staat

Auch FDP-Lokalpolitiker scheinen in jüngster Zeit nicht mehr abgeneigt zu sein, den goldenen Erfolgspfad ihres Altvorderen, Otto Fischer, Erfinder des genau gegenteiligen Slogans wie oben erwähnt zügig zu verlassen. Geht es nach dem Willen der Mehrheit des Gemeindeparlaments, soll die Verstaatlichung der Kinderbetreuung weiter voranschreiten. Kinder, so das Ansinnen der Volkmotion-Unterzeichnenden, sollen  auch in den Ferien in staatliche Obhut versorgt werden können. Von den 262 Gemeinden im Kanton Bern weisen erst drei (Münsingen, Lyss und Moosseedorf) dieses Angebot in ihrem Leistungskatalog aus. Erstaunlich, im Rat passierte das Vorhaben querbeet recht schlank. Auch deshalb, weil von Seiten der zuständigen Gemeinderätin zu wenig kritisch auf die Gegenargumente verwiesen wurde, stattdessen tönte es nach Ausflüchten, „auch Grosseltern hätten heute keine Zeit mehr…“.

 

Kein Wort zum Appell an die Eigenverantwortung der Eltern oder Inhaber  der elterlichen Gewalt. Die braucht es heute offenbar nicht mehr. Die EVP ist nicht gegen eine Ferienbetreuung von Kindern. Weist aber auf ein bewährtes Vorgehen am Markt: Soll ein neues „Produkt“ eingeführt werden, muss die Nachfrage sauber abgeklärt werden (Unterschriften für neue Begehren sind schnell geleistet), wenn das ganze Lastenheft dann evaluiert ist, wird es meist etwas stiller, weil die Kostenfolge und die Beteiligung daran für die Besteller sichtbar werden. Ganz zu schweigen von den Alternativen, die wurden zwar dürr erwähnt, aber nicht bekräftigt oder gar vergessen. Z.B auch in unserem Dorf leisten Grosseltern Grosses, auch Vereine  (CEVI, Pfadi, die fast in allen Ferien Lager anbieten, zum Selbstkostenpreis, ohne Entlöhnung der Leitenden). In der Stadt gibt’s den „Fäger“ u.v.a.m. Statt diese zu fördern, wird jetzt einmal mehr der Staat gefordert, das Heft in die Hand zu nehmen. Diese Haltung, die ständig mehr vom Staat begehrt auf Gemeinkosten, lehnen wir ab.

Roland Stucki