Vom Einnehmen und Ausgeben

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Vom Einnehmen und Ausgeben

Zum Gemeindehaushalt so viel: Die Zahlen verdüstern sich. Nach dem vorgelegten Finanz- und Investitionsplan 2016-2020 schmilzt das Eigenkapital (heute noch 13.9 Mio) auf knapp 2 Mio Franken zusammen auf Ende Planperiode (…) , wenn jedes Jahr bis dahin mehr ausgegeben als eingenommen wird. Aber das ist eben ein Plan. Den kann man einhalten oder nicht. Kann Steuern erhöhen oder nicht. Investieren wie geplant oder nicht. Nach Abschlussprognose des Finanzverwalters wird das Defizit 2015 statt 1.2 fast 1.7 Mio Franken betragen. Noch dazu sollen obendrauf 5 Mio Franken (deklariert als Nachkredit) zusätzlich abgeschrieben werden, damit eine Zielgrösse des Verwaltungsvermögens von 13-14 Mio per 1.1.2016 erreicht wird. Dies deshalb, weil mit der Einführung des neuen Rechnungslegungs-Modells HRM 2, eben dieses abschreibungspflichtige VV nicht mehr prozentual, sondern linear (immer gleich viel) auf Null abgeschrieben werden muss. Der Kanton lässt die Wahl zwischen 8-16 Jahren. Der Gemeinderat hält eine 10jährige Frist für optimal für unsere Finanzen, ein sportliches aber offenbar verkraftbares Ziel. Cool wäre gewesen, wenn er auch eine Variante mit 12 oder 16 Jahren vorgelegt hätte. However, das Budget 2016 sieht einen Minusbetrag vor von 900‘000 Franken, bei Nettoinvestitionen (Steuerhaushalt) von rund 7.5 Mio, die praktisch ganz mit Krediten finanziert werden müssen (das führt zu Schulden.)

Jetzt die gute Nachricht, dank Polster und Aussicht auf aussergewöhnliche Einnahmen (Landverkauf Schäferei; Verkauf Betagtenheim) lässt sich das alles zwar zappenduster planen, aber wird sich wohl noch innerhalb der Planungsstrecke wieder stark aufhellen. Wir haben mit Abstrichen zugestimmt und empfehlen ein JA an der Urne zum Budget 2016.

Noch ein Wort zu den Wahlen: Die EVP konnte ihre zwei Sitze halten, obschon ihr vorab aus den Kreisen, die jetzt Federn lassen mussten, stets vorgehalten wird, in gesellschaftlich-ethischen Fragen hinter dem Mond unterwegs zu sein. Indes, Mass nehmen am Evangelium ist nie falsch, wir wünschen Marianne Streiff (Bern) und Maja Ingold (ZH) viel Weisheit und Gottes reichen Segen für die nächsten vier Jahre im Nationalrat. Danke den Wählerinnen und Wählern in Zollikofen für die Unterstützung der EVP.

Roland Stucki