Ei, das wird witzig: Wenn Sie - geneigte Leserin, werter Leser - die verflossenen GGR Sitzungen  von Zuhause aus – sagen wir mal in der Badewanne liegend - über die Stereoanlage oder den iPod zu Gemüte führen könnten.  Gezielt liessen sich dann einzelne Sequenzen/innen oder ganze Reden von GGR- und Gemeinderäten immer wieder anhören. Hat er das wirklich gesagt? Spricht die wirklich so penetrant? Spul noch mal zurück! (...) Anzunehmen ist, dass passende Sprachfetzen (hm..hm Versprecher & so)  bald einmal einer grösseren Internetgemeinde zugänglich gemacht würden, und dann gaudieske Foren auf Facebook geschaltet würden. Etwa so, wie dem Oberesoteriker mit Winnetou-Look im Fernsehen kürzlich geschehen ist. Kaum hatte ein Spassvogel das Forum geladen „Ich könnte dem Mike Shiva täglich die Fre... polieren“, bekundeten innert Minuten über 10000 User, dass sie genau so empfänden. Na, ja – jetzt zurück in den Rat.

Die Firma IT-Processing AG erhielt die Gelegenheit, den versammelten Rätinnen und Räten die Vorzüge des Protokolliersystems „Verbalix“ feilzubieten. Zurzeit wird ja Wort für Wort über die Saalanlage auf Tonband erfasst, hernach abgehört – etwas gefiltert und übersetzt – wir reden ja bärndütsch, in den Computer getippt und auf Papier gedruckt. Nun, die Technik ist in der Lage, dieses Verfahren ziemlich abzukürzen, nämlich so: Eine Tonspur wird direkt in einen Computer (Laptop) geführt, jedes Votum einer Person zugeordnet und chronologisch aufgezeichnet. Von der ganzen Sitzung entsteht so eine Audiodatei, die dann abgehört und zu einem Beschluss- oder Wortprotokoll verarbeitet werden kann. Und, falls gewünscht, ab Homepage eben weltweit zur Verfügung gestellt. Siehe oben. Kosten? Gar nicht so viel, etwa 14kFr, könnte der GR glatt selber beschliessen. Weil aber Art. 15 der GGR-Geschäftsordnung betroffen ist, wird nach einer Versuchsphase das Parlament beschliessen, ob Verbalix dasselbe Schicksal ereilen soll, wie seinerzeit Troubadix, dem Liederbarden mit dem Knebel im Mund...

Roland Stucki