Oekostrom, Vorsicht beim Mischen!

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Oekostrom, Vorsicht beim Mischen!

Bereits zum zweiten Mal hintereinander stand der GGR unter dem „Patronat“ der GFL - und SP-Fraktion. Es hagelte Motionen, Postulate, Interpellationen -, die alle irgendwie durch die Japankatastrophe angekurbelt wurden, so scheint es. Eines sei hier gleich zu Beginn klargestellt: Die EVP teilt die Skepsis und Haltung des Bundesrates, der Deutschen Regierung und des Siemenskonzerns voll und ganz – die Stromerzeugung mit AKW hat keine Zukunft mehr! Eine andere Frage ist es, ob es sinnvoll ist zwei Abende lang so grosskalibrig (Motionen!) auf Gemeindeebene durchzudebattieren. Bei aller Ernsthaftigkeit, hier werden die Weichen auf höherer Stufe gestellt.

 

Hier kurz unsere Einschätzung zum GFL-Vorstoss „Ökostrom statt AKWstrom für die gemeindeeigenen Gebäude und die Strassenbeleuchtung“. Die Motion (tun, nicht nur prüfen) wurde überwiesen. Dies führt zu Mehrkosten beim BKW-Konto in der Höhe von 17000 Franken jährlich. Dagegen sind wir nicht. Wir sehen das Problem einzig bei der Anlieferung und Zurverfügungsstellung des „guten“ und „bösen“ Stroms. Zurzeit werden schweizweit etwa 60% „guter“ Strom mit Wasser-, Sonnen- und Windkraft produziert und etwa 40% vom „bösen“ (AKW). Indes, weil die beiden Ströme nicht in separaten Gefässen gelagert werden, geschweige denn in gesonderten Leitungen auf Zollikofen zu brummen können, gerät das Ganze in den Ruch eines Marketinggags des Stromlieferanten. Der müsste, statt mit einem rührigen Ökolabel zu wedeln, die Grösse haben zu sagen: Leute, „ungepanschten“  Ökostrom gibt es erst, wenn alle AKWs in der Schweiz abgeschaltet sind.  Aus diesem Grunde haben wir uns bei diesem gut gemeinten Vorstoss der Stimme enthalten…

Roland Stucki