Infofluss, Überschuss & Schnellschuss

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Infofluss, Überschuss & Schnellschuss

Künftig nur noch eine Schulkommssion?

GGR 28.5.2008_Infofluss, Überschuss & Schnellschuss


Vom Infofluss:

Der Verwaltungsbericht lag dem GGR wieder zur Kenntnis vor. In der guten Hoffnung die Sitzungsdauer etwas zu straffen, bombardierte die emsige CVP/GFL-Fraktion die Verwaltung im Vorspann querbeet mit einer Fülle von Fragen. Es half. So blieben nur wenig Fragezeichen übrig. Unter der Rubrik „Entwicklungs-hilfe und Spenden“ fand Heinz Buser (FDP) eine veritable Trouvaille: Die Geldempfangende ADES (Solarenergieprojekte in Madagaskar) weise laut ihren Geschäftsberichten hohe Gewinne aus. Buser fragte lakonisch: Wieso wird diese dann mit 10kFr unterstützt? Die Antwort steht noch aus... Uns fiel der Satz auf „2007 hat die Diskussion um Sozialhilfemissbrauch die Öffentlichkeit stark beschäftigt“ ergänzt vom dürren Eintrag, man gehe bei Verdacht auf Missbrauch jedem Hinweis nach (...) Flott! Kein Wort zu den vier Fällen, die dem Kadi vorgelegt wurden. Gemeinderat Cotting in der Bringschuld...

 

Zu den Finanzen: Der GGR genehmigte die  Rechnung 2007, die ja bekanntlich statt mit einem Minus von 1.5 Mio mit einem Überschuss von 1.2 Mio in den Büchern aufleuchtet. Damit die Rechnung ausgeglichen dasteht, also quasi eine Punktlandung abbildet, wurde zu buchhalterischen Abführungsmitteln gegriffen (zusätzliche Abschreibungen) und die Zahlen auf  eine sogenannte  „schwarze Null“ sediert. Beat Nydegger (SP) klärte über effektive und vemeintliche Schulden auf. Die effektiven liegen bei 8.5 Mio, die vermeintlichen (Spez.Finanzierungen) bei ca. 18 Mio. Einig ist man sich über die Höhe des EK: Diese Säule ragt immer noch mit einem Spitzenwert von 14.7 Mio in die Höhe. Gut war sein Aufdecken von Einsparpotenzial (Darlehen, u.a.). Weniger gut,  dass er noch vor einem halben Jahr nicht über diesen Röntgenblick verfügte und eine Liegenschaftssteuer-Erhöhung empfahl...

 

Zum Schnellschuss: Kurz, der Gemeinderat wird mit einer Motion (tun, nicht nur prüfen) von Eva B. ins Hinterstübchen geschickt. Er soll eine Lösung mit nur noch einer Schulkommission vorlegen. Zurzeit gibt es zwei. Eine Sekstufe (5), eine KG- und Primarstufe (7). Ab 1.8. weht schliesslich vom Kanton her ein neuer Wind. Neu wird die Schulleitung praktisch alle Aufgaben der Schuko übernehmen (alle operativen = Schüler- und Lehrerbelange). Bei den Schuko-Milizionären/innen bleibt aber die Qualitätssicherung. Es leuchtet ein, dass dieser Job besonders auch mit Schulbesuchen sichergestellt wird. Falls jetzt, was anzunehmen ist, nur noch eine Siebner-Kommission resultiert, dürfen sich die wackeren Mitglieder dieses Gremiums auf das Betreuen von je sieben Klassen freuen (der Verwaltungsbericht weist zurzeit 8 KG, 13 Sek- und 28 Primklassen aus). Mit Elternabenden und - sagen wir mal – je zwei Schulbesuchen je Klasse und Jahr, darf sich jedes so gegen  21 Termine schon mal in der Agenda vormerken. Im Hinblick auf die Totalrevision des Volksschulgesetzes, schon am 1.8. 2012, winken weitere zusätzliche Aufgaben (HarmoS, Einschulung mit vier, Schulsozialarbeit, u.s.w.) Unsere Haltung: Zuwarten und vorerst weiterfahren mit zwei Kommissionen bis alles auf dem Tisch ist, wurde leider nicht beherzigt. Schade, der Schnellschuss war absolut unnötig und bewirkt Hektik und Stress.

Roland Stucki