GGR will Betagtenheim aufgegeben

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GGR will Betagtenheim aufgegeben

GEF-Verordnung bodigt intakte Heime

Die GEF (Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons) hat eine Verordnung erlassen. Da steht auf Seite 25: Als Minimalgrösse werden je Zimmer neu 16m2 gefordert. Was Wunder, wenn die 154 öffentlichen und 170 privaten Betreiber von Altersheimen im Kanton beim Aufleuchten dieser Zahl in helle Aufregung versetzt werden. Die Folgen sind krass: Weil vielen Heimen 1-2 m2 je Wohnzimmer fehlen, werden bald im ganzen Bernbiet die Schlagbohrhämmer aufgefahren und in grossem Stile Wände ausgebrochen. Bei laufendem Betrieb wird so Tausenden von alten Leuten und Bediensteten ein Lärm- und Staubpegel zugemutet, der niemand seinem ärgsten Feind wünscht.

 

Und die Kosten? Für das Betagtenheim sind allein 27 Mio Franken veranschlagt, wovon allein 4-6Mio die Gemeinde selber finanzieren müsste. Was das für das ganze Kantonsgebiet ausmacht, ist auch allen klar. Da stellen sich wirklich Fragen nach dem Nutzen und Sinn einer solchen Verordnung.


Ist der Bedarf an mehr Raum ein Kundenwunsch? Benötigen Alte Menschen vorab mehr Quadratmeter, um sich wohl zu fühlen? Geht es nicht in erster Linie darum, diese Leute ernst zu nehmen, sie gut zu pflegen, sie würdig zu behandeln? Die Zitate stammen aus der Rede von Regierungsrat Philippe Perrenoud zum Zwischenbericht 2007 zur „Alterspolitik im
Kanton Bern“, er sagt da: „Für uns steht immer der Mensch – in der Alterspolitik der betagte Mensch – im Mittelpunkt; dieser soll sich – auch bei allfälliger Pflege- oder Betreuungsbedürftigkeit – weiterhin als vollwertiges und eigenständiges Mitglied unserer Gesellschaft fühlen.“ Wer möchte da dagegen sein? Wir nicht. Und weiter „...Ebenso müssen gerade in politischen Prozessen und Entscheiden weiterhin nicht nur alle Beteiligten, sondern vor allem auch die Betroffenen einbezogen werden.“ Wer möchte das für das
Betagtenheim Zollikofen unterschreiben? Wir nicht. Wir gehen davon aus, dass die Quadratmeterfrage kein Kundenwunsch ist, sondern wohl eher einem GEF-Klausurtagungswert entspricht...

 

However, für Zollikofen ist der Fall jetzt klar, das Betagtenheim wird aufgegeben. Fast alle sind dafür. Die Gemeinde entledigt sich seiner Verantwortung und überlässt das Feld Privaten. Die werden an der Bernstrasse ein neues Alterszentrum errichten, ob die Betagten und Bediensteten dann alles Suboptimale hinter sich haben, steht noch dahin. Eine Frage müssen sich alle Beteiligten an diesem Deal schon noch gefallen lassen: Weshalb habt ihr
im ganzen Kanton keine Verbündeten gesucht, euch formiert und seid geschlossen gegen diese unsinnigen 16m2 bei der GEF vorstellig geworden?
Roland Stucki